Wir alle haben Tage, an denen wir froh und euphorisch sind, uns auf etwas freuen oder etwas Schönes erlebt haben. Tage, an denen wir beruflich im Flow waren, aus einem Gespräch mit anderen erfüllt heraus gehen, Tage, an denen wir einfach glücklich sind.
Und dann gibt es die Tage, an denen gefühlt alles schief läuft, an denen uns nichts gelingen mag, an denen uns alles nieder drückt, entmutigt und demotiviert. Manchmal treten solche Tage auch gleich in Folge auf, wie eine Serie. Oder uns stehen schwierige und herausfordernde Aufgaben oder Situationen ins Haus, die wir nicht vermeiden können, die es zu bewältigen gibt.
In diesen düstereren Phasen tut es gut, sich an Menschen, Dinge, Situationen zu erinnern, die Freude machen und für die wir dankbar sind. Sie zeigen, dass es auch andere Phasen gibt und motivieren uns, durchzuhalten. Sie erinnern uns auch an Tätigkeiten oder Hobbies, die uns Freude machen und bei denen wir an anstrengenden Tagen oder Lebensphasen gut entspannen können.
Dabei soll dieses kleine „Glücks-Tool“ helfen:
Nehmen Sie sich Papier und Stift und schreiben Sie eine Liste mit all dem, was Sie bereits haben, für das Sie dankbar sind und was Sie glücklich macht. Das können Menschen sein, Orte, Situationen, Dinge, Zustände, Hobbies oder Tätigkeiten.
Bei meiner Kollegin würde sicher ihre Enkelin auf der Liste stehen, bei meinen Töchtern wären es Bücher und der tägliche Sport, bei mir wäre es der Blick in die Weite einer schönen Landschaft an einem sonnigen Tag…
Nehmen Sie sich ruhig Zeit für Ihre Liste – sie darf lang und umfangreich werden.
Gestalten Sie sie nach Ihrem Geschmack: Als Plakat oder Collage, kreativ, bunt, als Wortwolke, schreiben Sie besonders schöne Dinge größer oder kreisen Sie sie ein oder nehmen Sie viele kleinere Zettel und notieren sie auf ihnen Ihre einzelnen „Glücklich-Machern“ zum Verteilen in Ihrem Umfeld… Es ist Ihre Liste und Ihnen muss Sie gefallen!
Meine Liste befindet sich weniger öffentlich und verteilt in meinem Kalenderbuch und ich blättere darin, wenn ich einen kleinen Lichtblick an einem düsteren Tag brauchen kann. Ich habe schöne Erlebnisse eingetragen, bemalt und verziert und schreibe kunterbunt Dinge hinein, die ich an meinem Leben liebe und die mir Freude machen. Mit jeder neuen Woche finde ich dann diese Einträge und kann mich dann gleich gut daran erinnern, wie wohl ich mich gefühlt habe, als ich sie verfasst habe. Wenn es Dinge sind, die ich gerne tue, dann fühlt es sich gut an, sie für die Woche einzuplanen und ihnen Raum zu geben – ein Moment der Auszeit, auf den ich mich freue.
Der Zauber dieser Glücks-Liste liegt tatsächlich darin, dass sie beim Zusammenstellen schon ein gutes Gefühl gibt. Sie zeigt, wieviel Schönes und Positives es schon im Leben gibt. Sich an all das zu erinnern, wenn es mal nicht so rund läuft, sorgt dafür, dass die schlechte Stimmung nicht allzu sehr Besitz von uns ergreift.
Womöglich hilft es auch, das, was uns glücklich macht, nochmal in einem anderen Licht zu sehen: wenn man auf der Liste beispielsweise „Freunde“ notiert hat, die man in der aktuellen Corona-Pandemie nicht treffen darf, dann kann man natürlich über diese Einschränkung traurig sein – man kann sich aber auch freuen, dass man so gute Freunde hat, die man vermisst! Man kann sich freuen, dass man telefonieren oder eine Videokonferenz schalten kann, dass man in Kontakt bleibt, weil man sich gegenseitig wertschätzt und sich wichtig ist.
Ich wünsche Ihnen allen lange und volle Listen oder Bilder oder Collagen oder wie auch immer Sie Ihre „Glücklich-Macher“ gestalten, damit Sie immer wieder beim Betrachten beeindruckt und glücklich sind darüber, was Ihnen Freude macht. Viel Spaß beim Gestalten!